WAS IST EIGENTLICH DEFI?
WAS IST EIGENTLICH DEFI?
Ich habe noch nie davon gehört. Was ist DeFi?
„Decentralized Finance“ (abgekürzt DeFi) bezeichnet dezentralisierte Finanzdienstleistungen, also im Prinzip Blockchain-Finanzdienstleistungen.
Sie kennen Bitcoin und Ether vermutlich bereits als Kryptowährungen, aber tatsächlich verbergen sich dahinter jeweils große, offene Blockchain-Netzwerke, die jedem erlauben, darauf eigene Apps zu entwickeln, die auch für Finanzdienstleistungen genutzt werden können.
Die Motivation dafür ist simpel. Momentan gibt es ungefähr 1,7 Mrd. Menschen, die keinen Zugang zum Finanzsystem haben. Obwohl das bestehende Finanzsystem die treibende Kraft hinter der Schaffung von Vermögen und Wohlstand ist, ist davon nur sehr wenig bei diesen abgehängten Menschen angekommen.
Die Dezentralisierung, die durch die Verlagerung auf eine Blockchain erreicht wird, ist dabei das wichtigste Charakteristikum, da sie ermöglicht, dass ein Netzwerk nicht von einem zentralen Anlaufpunkt abhängig ist. Da diese Blockchains öffentlich zugänglich sind, kann jeder auf diese zugreifen, unabhängig von Land oder Kontostand.
Auf dem Weg zum dezentralisierten Finanzsystem sind dezentralisierte Apps (DApps) von entscheidender Bedeutung. So wird lediglich ein Smartphone benötigt, um die dezentralisierten Finanzdienstleistungen nutzen zu können, und das für einen Bruchteil der normalen Kosten.
„Jeder von uns hat Träume
Ziele und Wünsche für die Zukunft.
Wir zeigen Ihnen den Weg.“
Ziele und Wünsche für die Zukunft.
Wir zeigen Ihnen den Weg.“
Michael Leischnig
Gründer der DataLab Unternehmensgruppe
Was sind die Anwendungsbereiche für dezentralisiertes Finanzwesen?
Fürsprecher eines dezentralisierten Finanzsystems sind der Meinung, dass es die Leben von Menschen ohne Bankzugang maßgeblich verändern kann, während es für den Rest der Welt eine günstige Alternative sein kann.
Werfen wir zum Beispiel einen Blick auf den Markt für internationale Rücküberweisungen. Jedes Jahr überweisen Migranten mehrere Milliarden US-Dollar zurück in ihre Heimatländer. Die Gebühren, die dafür anfallen, sind übermäßig hoch, besonders im Verhältnis zu den oftmals geringen Gehältern von Gastarbeitern. Dezentralisierte Finanzdienstleistungen haben das Potenzial, die anfallenden Kosten um mehr als 50 % zu reduzieren. Einerseits bleibt so mehr vom eigenen Gehalt übrig, was die Produktivität des jeweiligen Gastarbeiters umso mehr steigern könnte, und andererseits fließt so auch anteilig mehr Geld in die wirtschaftlich schwachen Regionen, die von den Rückzahlungen profitieren.
Kreditvergabe ist ein anderes großes Thema, das durch dezentralisierte Finanzdienstleistungen optimiert werden kann. Für Personen, die keinen Zugang zu einer Bank haben, ist es nahezu unmöglich, einen Kredit aufzunehmen. DeFi-Plattformen können dafür sorgen, dass Kreditgeber und Kreditnehmer zusammengebracht werden, ohne dass es dafür aufwendige Bürokratie braucht.
Eine weitere Institution der dezentralisierten Finanzsysteme sind Stablecoins. Stablecoins sind Kryptowährungen, die durch die Anbindung an einen anderen Vermögenswert, wie zum Beispiel Landeswährungen oder Gold, ihre namensgebende (Wert-)Stabilität erhalten. Ein ähnliches Verfahren ist die sogenannte Tokenisierung, bei der ein Vermögenswert, wie zum Beispiel Immobilien oder Kunstgegenstände, in einen Krypto-Token verpackt wird und dadurch auf einer Blockchain handelbar wird. Dies hat sowohl für die Verkäufer als auch für die Käufer entscheidende Vorteile.
Warum rückt das DeFi ausgerechnet jetzt in den
Vordergrund?
Warum rückt das DeFi ausgerechnet jetzt in den Vordergrund?
Technologie wird immer zugänglicher, was gleichzeitig bedeutet, dass immer mehr Menschen auch auf die Werkzeuge Zugriff haben, die es braucht, um an einem dezentralisierten Finanzsystem teilnehmen zu können.
Stand Januar 2019 nutzten mehr als 57 % der Weltbevölkerung in irgendeiner Form regelmäßig das Internet. Obwohl diese Zahl noch viel Luft nach oben hat, stellt sie einem bedeutenden Zuwachs im Vergleich zu 2013 dar, als diese Aussage nur auf 35 % zutraf. Außerdem werden Smartphones immer günstiger, weshalb sie mittlerweile auch unter den armen Teilen der Weltbevölkerung weit verbreitet sind. Eine neue Studie der Weltbank zeigt, dass zwei Drittel aller Menschen ohne Bankzugang immerhin ein Smartphone besitzen, wodurch sie in der Lage wären, im dezentralisierten Finanzsystem mitzumachen.
Zur gleichen Zeit werden öffentliche Blockchains sukzessive weiterentwickelt, weshalb es ständig neue Apps für dezentralisierte Finanzdienstleistungen gibt. Ein Großteil davon befindet sich bereits auf der Blockchain von Ethereum.